Die neue Hängematte der Nation = DAS BÜRGERGELD
Die neue Hängematte der Nation „Bürgergeld“ !
Ist ja eigentlich Sozialhilfe, aber Bürgergeld klingt doch viel schöner als Sozialhilfe – findet Ihr nicht auch ?
Wann und warum wurde die bekannte Sozialhilfe in Bürgergeld umbenannt ?
Ich sage es Euch, aus rein optischen Gründen.
Bürgergeld klingt einfach schicker und macht auch kein schlechtes Gewissen für die Personen, die diese Unterstützung beantragen. Genau deshalb wurde auch der Begriff „Sondervermögen“ geprägt.
Als in einer Berichterstattung über das verplante Sondervermögen gesprochen wurde, habe ich das gar nicht verstanden. Ja, ich habe mich schon gefragt „Wo kommt bitte ein Sondervermögen her?“ Jetzt weiß ich es, es sind schlicht und einfach Schulden, nichts anderes. Und dem Sondervermögen, bekannt seit 2022, folgte dann nur wenige Monate später das Bürgergeld.
Also, ich bleibe bei dem Begriff „Sozialhilfe“. Das ist und bleibt die korrekte Bezeichnung für eine soziale Leistung, die ich haben möchte, ohne etwas dafür zu tun.
Wußtet Ihr, dass diese Sozialhilfe so lange bezahlt wird, wie eine finanzielle Unterstützung notwendig ist? Aber wer bitte kann beurteilen, wann und wie lange diese Hilfe notwendig ist ?
Und jeder von uns kann das beantragen, wenn er arbeiten könnte, also erwerbsfähig ist, nur leider keine Anstellung findet. Das macht das Leben doch deutlich einfacher und entspannter.
Der einzige Nachteil ist, dass keine Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt werden. Aber wer rechnet bitte in diesem Land noch mit einer Rentenzahlung, die ausreicht, um das eigene Leben zu finanzieren. Ich nicht, das sag ich Euch.
Aber im Ernst, ich kann sogar verstehen, dass die Frage im Raume steht, gehe ich arbeiten oder beantrage ich Sozialhilfe, neudeutsch Bürgergeld. Ich habe dazu auch ein Beispiel für Euch:
Eine ledige Mutter mit Kind, 9 Jahre, erhält 953 Euro als Lebensunterhalt für sich und das Kind. Dazu kommt eine ortsübliche Miete natürlich mit Nebenkosten. Allein die Miete beträgt hier in Braunschweig für eine angemessene Wohnung schon rund 800 Euro. Das sind dann aber schon 1.753 Euro gesamt.
Das Kind hat Anspruch auf ein kostenloses Mittagsessen in der Schule. Es gibt ein Sozial-Ticket für Bus und Bahn. Ach ja, von den mittlerweile nicht unerheblichen GEZ-Gebühren wird man auch befreit, schon wieder 220 Euro im Jahr gespart.
Nochmals – Lebenshaltungskosten, Miete, Nebenkosten, Sozial-Ticket, Mittagessen und GEZ ergeben mindestens 2.100 Euro im Monat.
Wie soll ich bitte diese ledige Mutter überzeugen, Pflegekraft in meinem ambulanten Pflegedienst zu werden?
Sie muss dann mindesten 130 Stunden im Monat arbeiten. Ja, sie bezieht als angelernte Pflegekraft schon 17,00 Euro je Stunde – also deutlich über Mindestlohn.
Aber in Steuerklasse 1 sind das dann rund 1.600 Euro netto zuzüglich Kindergeld. Macht gesamt 1.850 Euro.
Dafür muss sie im Frühdienst um 6.00 h den ersten Patienten aus dem Bett holen, zu waschen und anzuziehen. Sie arbeitet jeden Monat an zwei Wochenenden.
Sie erhält kein Sozial-Ticket, muss also zum vollen Preis Bus und Bahn nutzen oder sogar einen PKW unterhalten, um morgens zum Dienst zu erscheinen. Das Mittagessen des Kindes in der Schule muss sie selbst bezahlen. Natürlich zahlt sie auch GEZ-Gebühren.
Offene Fragen an die Politiker, die diese Gesetze verabschiedet haben:
„Was bitte haben Sie sich dabei gedacht ?“ – Ich sag mal NIX
Begleiten Sie doch bitte für nur vier Wochen die Einstellungsgespräche in meinem Pflegedienst und überzeugen potentielle Bewerberinnen in der Pflege zu arbeiten.
Sie werden viel lernen, das kann ich Ihnen versprechen.
Die ledige Mutter, die nicht arbeitet, hat am Monatsende rund 2.100 Euro erhalten oder ausgegeben oder nicht zahlen müssen – suchen Sie sich was aus.
Die ledige Mutter, die arbeitet, hat am Monatsende nur 1.850 Euro zur Verfügung, von der Sie aber noch rund 300 Euro für Leistungen ausgeben muss, die sie beanspruchen könnte, wenn sie nicht arbeitet.
Also 2.100 Euro gegen rund 1.500 Euro ?!
Nicht zu vergessen, dass die berufstätige ledige Mutter noch für Betreuung sorgen muss, falls ihr Kind erkrankt.
Ich erinnere mich gerade an eine Fernseh-Diskussion, da meinte ein Politiker allen Ernstes, dass man die Miete aus der Sozialhilfe nicht in diese Berechnung mit einbeziehen darf.
In welcher Welt leben bitte die Politiker ? Also ich bezahle meine Miete von versteuertem Netto-Einkommen. Und Sie?
In Vorbereitung auf dieses Thema habe ich gestern meine Bankberaterin angerufen und nach dem Vordruck für die Beantragung von Sondervermögen gefragt.
„Ich weiß nicht was Sie meinen, Frau Heyer“ kam die erstaunte Antwort.
„Ich brauche auch Sondervermögen“ wiederholte ich schon etwas deutlicher. „Aktuell fehlen mir Pflegekräfte, ich gebe viel Geld für Werbung aus und das muss ich auch noch steigern. Und das möchte ich mit Sondervermögen bezahlen.“
Ob Ihr es glaubt oder nicht, die ist auf meine Frage gar nicht eingegangen und meinte nur „Gut, dass ich Sie am Telefon habe, ich warte noch auf Ihre letzte Bilanz.“
Und dann habe ich nochmals versucht, mein Anliegen vorzutragen. „Damit die Bilanz besser ausschaut, brauche ich doch das Sondervermögen“ habe ich nochmals wiederholt.
Und, was glaubt Ihr, wie lautete die Antwort?
„Also mal ehrlich, Frau Heyer, haben Sie Probleme, brauchen Sie einen Kredit ?“
Ich hörte schon die leichte Panik in ihrer Stimme.
Und genau das macht den Unterschied.
Ich, als Unternehmerin und Arbeitgeberin, brauche einen Kredit, den ich auch umfassend begründen muss und wofür ich viele viele Unterlagen einreichen darf.
Unsere Politiker beschließen ein Sondervermögen, bekommen das auch und müssen nur sich erklären, wofür es schlußendlich ausgegeben wurde.
Hier läuft doch was richtig falsch !
Ich sage hier klar meine Meinung. Und die lautet „Arbeit muss belohnt werden. Arbeit muss sich wieder lohnen.“
Wie können Politiker Anreize schaffen, nicht zu arbeiten, statt die zu belohnen, die arbeiten gehen?
Im Ergebnis finanzieren die fleißigen, vielleicht auch dummen, Arbeitnehmer das Leben der Menschen, die sich das genau so durchgerechnet haben und zu dem Schluss gekommen sind, nicht zu arbeiten.
Es hilft nichts, wenn aus Arbeitslosen des Arbeitsamtes Kunden der Agentur für Arbeit werden.
Es hilft nichts, wenn aus Staatschulden Sondervermögen werden.
Es hilft nichts, wenn aus Sozialhilfe Bürgergeld wird.
Irgendwer muss das alles bezahlen. Und wer ist das? Das sind ausschließlich ehrliche und fleißige Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen. Denn das alles wird von Steuergeldern finanziert. Das darf man nicht vergessen.
Ich hoffe, dass die, die diesen Beitrag aufgenommen haben, ans Nachdenken kommen.
Und wenn Ihr in eurem privaten oder beruflichen Umfeld Politiker habt, sendet denen den Link dieses Beitrages. Die können mich sehr gerne anrufen, anschreiben und das Thema diskutieren. Darüber würde ich mich sehr freuen.
Eure Cornelia Heyer
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