Wo ist die Lobby der ambulanten Pflege ?

Wer interessiert sich für die ambulante Krankenpflege ?

Jetzt habe ich den Beweis, dass sich weder die Regierung der Bundesrepublik Deutschland noch der Gesundheitsminister Prof. Lauterbach für die notwendige Unterstützung der ambulanten Alten- und Krankenpflege interessieren.

Warum auch nur ?

Diese „Bürger“ werden sich im Falle der Erkrankung oder im Alter sicherlich keinen ambulanten Pflegedienst suchen müssen. Diese „Mitbürger“ haben ausreichendes Vermögen und Altersbezüge, um die Versorgung privat organisieren zu können.

Daher interessiert diese Politiker auch in keiner Weise die von ihnen zu verantwortenden Mißstände in der ambulanten Pflege.

Wie musste der Präsident des bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.  https://www.bpa.de/

auf der vor wenigen Wochen stattgefundenen Leitmesse Altenpflege in Essen             https://www.altenpflege-messe.de/

feststellen:

Kein Bundesgesundheitsminister hat teilgenommen und war zu sehen

Auch nicht der für die Pflege zuständige Minister des gastgebenden Bundeslandes Nordrhein-Westfalen fand den Weg nach Essen

 

Die Abwesenheit der beiden Minister illustrierte anschaulich, was auch Prof. Thomas Klie in sienem Impulsvortrag zum Start des Messekongresses nüchtern festgestellt hat:

Die Pflege hat in der Politik derzeit keinen großen Stellenwert. Das ist fahrlässig.

 

ABER:

Am 19. Mai 2022 hat man sich seitens der Politik intensiv mit der Pflege beschäftigt. Menschen, die sich noch nie wirklich mit dem Thema der ambulanten Pflege beschäftigt haben, haben beschlossen, dass ohne jegliche Flexibilisierung am 01. September 2022 die Pflicht zur Tarifanwendung, -anlehnung oder Umsetzung eines regionalen Durchschnittsniveaus eingeführt wird.

Bis zu diesem Termin – sind ja nur noch wenige Wochen – müssen mehr als 20.000 Pflegeeinrichtungen eine neue versorgungsvertragliche Grundlage erhalten und eine Refinanzierungsvereinbarung mit den Kostenträgern verhandeln, die ebenso überlastet sind und sich für einen realisierbaren Umsetzungstermin eingesetzt hatten. Gelingt das nicht, erfüllen diese Pflegeeinrichtungen ihre Zulassungsvoraussetzungen nicht mehr und ihnen kan nder Versorgungsvertrag und damit ihre existenzielle Grundlage „aufgekündigt“ werden.

Allein für politische Symbolik stürzt die Bundesregierung die Pflegeeinrichtungen nch zwei Jahren Pandemie-Dauerbelastung also sehenden Auges ins nächste Chaos.

Wen interessiert es ?     NIEMANDEN

Mit dem Änderungsverfahren zur Tariftreueregelung hatte der Bundestag die Chance, diese weitreichende Neuorganisation der Gehaltsstrukturen gemeinsam mit den Einrichtungen und in einem fairen Ablauf vorzunehmen. Aber davon sind wir weit entfernt.

Es hätte dabei eine Selbstverständlichkeit faierer Gesetzgebung sein müssen, erst die Grundlagen zu schaffen und dfann den Einrichtungen genügend Zeit für die Umsetzung zu geben. Die Abgeordneten haben sich jedoch anders entschieden.

Es ist zu erwarten, dass die Tariftreueregelung die Gerichte beschäftigen wird.

Eine negative Folge kann ich persönlich schon vermerken. Mehrere Pflegedienstbetreiber verkaufen ihre Pflegedienste. Der Grund ist klar: Den zu erwartenden Stress will keiner. Wer als Pflegedienstbetreiber im Rentenalter bzw. kurz davor ist, verkauft und sagt sich „Das muss mich nicht mehr interessieren.“ Mit Sicherheit verabschieden sich jetzt noch mehr Pflegekräfte aus der Pflege.

Der Pflegenotstand wird also noch größer.

Wen interessiert dies ?    Auch wieder NIEMANDEN

 

 

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